Wellenreiten
- Die Geschichte des Wellenreiten
Der Ursprung des Wellenreiten
Wellenreiten ist eine der ältesten Sportarten der Welt. Archäologen
schätzen, dass das Wellenreiten vor mehreren tausend Jahren auf
Hawaii seinen Ursprung hat.
Die Hawaiianischen Inseln wurden von Tahiti aus besiedelt. Die Polyneser hatten
schon damals ein hervorragendes Wissen im Navigieren.
Sie orientierten sich an den Sternen und am Wellengang.
Die vulkanisch entstandene Insel Hawaii hat viele Riffe und eine starke Brandung.
Die Fischer hatten es oft schwer nach getaner Arbeit
wieder unbeschadet zur Küste zurück zu kehren. Mit der Zeit wurden
Sie Experten darin, zwischen den Riffen und Strömungen zu manövrieren.
Wenn nötig benutzen sie auch die starke Brandung und ließen Ihre
Boote von den Wellen wieder an Land tragen.
Dies gilt als der Ursprung des Wellenreiten.
Die Hawaiianische Kultur, die viele hundert Wörter kennt, nur um Begriffe
wie Wasser und Welle zu beschreiben, ist fest mit der Natur
verankert und sah das Meer als eine Art Gottheit an. Das Wellenreiten hatte
eine starke spirituelle Bedeutung im alten Hawaii. Schon
der Bau des Bretts zum Wellenreiten unterlag vielen unterschiedlichen Rieten.
Der Baum aus dem das Brett später geschnitzt werden sollte,
wurde schon Monate vorher von Medizinmännern ausgewählt und geweiht.
Das Schnitzen des Brettes war nur ganz wenigen, heiligen
Stammesangehörigen vorbehalten.
Die Entdeckung Hawaiis durch James Cook im 18. Jahrhundert zerstörte die
reichhaltige und lebendige Kultur der Hawaiianer fast völlig.
Christliche Missionare verboten den Naturkult und mit Ihm das Wellenreiten,
das wegen der Nacktheit und der Verehrung des Meeres als
Gottheit, eine Sünde war.
Die Geschichte des Wellenreiten in der Neuzeit
Das Wellenreiten der Neuzeit begann Anfang des letzten Jahrhunderts. Hawaii
war bereits ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika
und die hawaiianische Kultur so gut wie ausgestorben. Am berühmten Waikiki
Beach tummelten sich bereits die ersten Badeurlauber und Touristen.
Viele Junge Hawaiianer arbeiteten am Waikiki Beach als Beachboys - eine Art
Rettungsschwimmer und Touristenführer. Gegen ein
Taschengeld zeigten sie zahlungskräftigen Reisenden die Inseln und deren
Strände, erklärten das Meer und die Strömungen und gaben
Schwimmunterricht. Einige besannen sich auch auf Ihre Vorfahren und ließen
sich auf fast 100 Kilogramm schweren Holzplanken von der
Brandung zum Strand tragen.
Ein Beachboy - Duke Kahanamoku - war besonders gut in dieser Urform des Wellenreitens.
Er war außerdem ein ausgezeichneter Schwimmer
und nahm für die USA an den Olympischen Spielen teil. Wo auch immer Duke
Kahanamoku hinreiste, er nahm sein Surfbrett mit. In der Zeit
zwischen den Wettkämpfen ging er an den Strand zum Wellenreiten. Duke Kahanamoku
war damit, ohne es zu wissen, eine Art Botschafter des
Wellenreitens. Die oft begeisterten Zuschauer - vom Fieber des Wellenreiten
gepackt - vesuchten ihm nachzueifern und bauten sich selber Bretter,
um an Ihren Heimatstränden Wellenreiten zu lernen.
Durch seine herausragenden Leistungen im Schwimmen und sein Können im Wellenreiten
wurde Duke Kahanamoku über die Grenzen von Hawaii
hinaus berühmt. Der Duke - wie er genannt wurde - zierte Postkarten von
Hawaii, hatte Gastrollen in Film und Fernsehen und gab anderen Berühmtheiten
seiner Zeit Unterricht im Wellenreiten, darunter John Wayne und der König
von Schweden.
Noch heute stehen Denkmäler vom Duke am Waikiki Beach auf Hawaii und in
Sydney in Australien am Freshwater Beach.
So wie den Duke, gab und gibt es viele andere Botschafter und Pioniere des Wellenreitens,
die den Sport prägten und weiterentwickelten. Viele dieser
Botschafter und Pioniere des Wellenreiten sind heute noch aktive Wellenreiter,
so zum Beispiel der Texaner Greg Noll, der Hawaiianer Ricky Grigg,
der Australier Nat Young und viele mehr.
Wellenreiten heute
Das Wellenreiten der Gegenwart ist vielfältiger und lebendiger denn je.
Im letzten Jahrhundert hat sich das Wellenreiten vom Extremsport für wenige
Eingeweihte zu einem Breitensport für jung und alt entwickelt. Die Bretter
zum
Wellenreiten sind kleiner, sie wiegen nur noch wenige Kilo und sind aus verschiedenen
Kunststoffen und Harzen gefertigt. Die Manöver beim Wellenreiten
sind radikaler und teilweise von anderen Brettsportarten adaptiert worden, was
interessant ist, denn alle anderen Brettsportarten stammen vom Wellenreiten
ab.
Wellenreiten ist zum gutbezahlten Profisport geworden und der Lifestyle um das
Wellenreiten zu einem Milliardengeschäft für eine neu entstandene
Wellenreitindustrie. Trotzdem hat das Wellenreiten seinen Zauber nicht verloren,
im Gegenteil, mehr denn je begeistert Wellenreiten Millionen
Menschen rund um den Globus.
Den ersten richtigen Boom erlebte das Wellenreiten durch den Film "Gidget"
in den 60'er Jahren, nach dessen Start sich die aktiven Wellenreiter allein
in
den USA mehr als verzehnfachten. Ein anderer bekannter Film aus dieser Zeit
ist Bruce Browns "Endless Summer". Beide Filme wirken aus heutiger
Sicht
vielleicht nicht mehr modern, die Begeisterung für das Wellenreiten vermitteln
sie aber genauso wie heutige Wellenreitfilme, was sie in jeder Sicht zu
Wellenreitfilmklassikern macht, von denen jeder Wellenreiter schon mal gehört
hat. Beide Filme zeigen auch, das der mit dem Wellenreiten verbundene
Lifestyle einen großen Teil der Faszination des Wellenreitens ausmacht.
Das hat sich bis heute nicht geändert.
(Anmerkung der Redaktion: An dieser Stelle wird der Text in den nächsten
Wochen um weitere Informationen über das Wellenreiten im 20. Jahrhundert
ergänzt.)
Wellenreiten auf Fuerteventura
Das Wellenreiten auf Fuerteventura steckt noch in den Kinderschuhen. Unter Windsurfern
gilt Fuerteventura längst als einer der besten Orte für Wassersport
weltweit. So verwundert es nicht, dass viele der aktiven Wellenreiter auf Fuerteventura
ehemalige Windsurfer sind.
Die kräftige Dünung aus dem Nordatlantik und der abwechslungsreiche
Küstenverlauf bestehend aus Stränden und Riffen sorgen für sehr
gute Bedingungen zum Wellenreiten und Wellenreiten lernen.